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Linde AG

Linde bleibt auf Rekordkurs, Geschäft in Asien brummt

(dpa-AFX) - Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde (FFT:LIN) bleibt vor allem dank des anhaltenden Booms in Asien auf Rekordkurs. Umsatz und Ergebnisse zogen in den ersten sechs Monaten kräftig an. Dabei traf die Gesellschaft die Schätzungen der Analysten.

"Wir sind gut unterwegs", sagte Unternehmenschef Wolfgang Reitzle am Freitag in München. Die Nachfrage habe sich sowohl im Gasgeschäft als auch im Anlagenbau verfestigt.

Auch für die kommenden Monate zeigte sich Reitzle weiter zuversichtlich: "Von den Wachstumsfeldern Energie und Gesundheit und von der unverändert dynamischen Entwicklung in den aufstrebenden Volkswirtschaften werden wir weiterhin profitieren, insbesondere in Asien." Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte er. Demnach peilt Linde nach dem Spitzenjahr 2010 einen weiteren Zuwachs bei Umsatz und operativem Ergebnis an. Auch an den mittelfristigen Zielen hält Linde fest. Der Konzern strebt für das Geschäftsjahr 2014 ein operatives Konzernergebnis von mindestens vier Milliarden Euro an.

Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres zog das operative Konzernergebnis (EBITDA) um 11,7% auf 1,559 Milliarden Euro an. Analysten waren im Schnitt von 1,550 Milliarden Euro ausgegangen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn nach Minderheiten von 566 Millionen Euro nach 445 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 6,774 Milliarden Euro.

Ähnlich gute Zahlen veröffentlichte erst jüngst der US-Konkurrent Air Products & Chemicals. Die Amerikaner hatten in diesem Zeitraum kräftige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnissen erzielt.

Den stärksten Zuwachs verbuchte Linde im ersten Halbjahr erneut im Geschäft mit Gasen: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um gut 10% auf 5,4 Milliarden Euro - bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte gab es ein Plus von 8,5%. Das operative Ergebnis legte um 16,3% auf 727 Millionen Euro zu.

Dazu trugen alle Regionen bei, allerdings unterschiedlich stark. Die größten Zuwächse verzeichnete wie bereits in den vergangenen Quartalen Asien, insbesondere China. Die Erlöse im Raum Asien kletterte von 1,254 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,473 Milliarden Euro, das operative Ergebnis stieg auf 406 Millionen Euro nach 352 Millionen Euro im Vorjahr.

Auch in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika gab es ein deutliches Plus. Linde profitiert vor allem von Abnehmerindustrien wie Energie, Stahl und Chemie. Aufwärts ging es auch in der kleineren Sparte Anlagenbau.

Trotz aller Zuversicht hält der Münchner Konzern an seinem Sparkurs fest. In dem Vierjahreszeitraum 2009 bis 2012 will Linde die Kosten um insgesamt 650 bis 800 Millionen Euro verringern. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt rund 49.075 Mitarbeiter.

Zu den Geschäften von Linde zählen Industriegase, Flaschengase, Flüssiggas, aber auch Anlagen zur Herstellung von Stickstoff und Sauerstoff für die Erschließung von Öl- und Gasfeldern. Außerdem ist Linde nach eigenen Angaben einer der größten Anbieter von Wasserstoffanlagen. Zudem sind die Münchener im Anlagenbau tätig.